Mittwoch, 3. Januar 2024

Beatstreet & Dark Alleyways ... Meine Alben des Jahres 2023

Und die (elektronische) Reise geht weiter ... unfassbar viele gute Veröffentlichungen dieses Jahr, da fällt die Entscheidung echt schwer. Aber ich versuche eine Best of 2023 Liste. Weiterhin auffallend der Trend zur technoiden/elektronischen Musik, gewohnter Wave/Post Punk Liebe und ein paar alten Bekannten ... und neu: die besten Compilations und Reissues des Jahres ... na dann ...


01 Fever Ray - Radical Romantics

Outer Space Elektro, Trent Reznor's noch kaputtere Halbschwester, Schweden Schwefel Beats 


02 Depeche Mode - Memento Mori

Gahan/Gore/Grandezza, Konzert des Jahres, Back To Electronics, RIP Fletch


03 Årabrot - Of Darkness And Light

Norwegian Gospel aus der Hölle, Schafsopfer, Predigerhüte, WE WANT BLOOD


04 Clock DVA - Noesis

Dune meets Blade Runner Score, alte Elektronik-Meister, Solar Techno, Post EBM


05 Years Of Denial - Suicide Disco Vol. 2

Berliner Untergrund, Eisengrau Elektro, SM und Amaretto, Nebelmaschine (geht immer!)


06 Die Letzten Ecken - Talisman

nochmal Berlin Untergrund, NDWEBM, Belgien DNA, kaputte Nebelmaschine, Malarias Enkel


07 Cosey Mueller - Irrational Habits

einmal geht noch..... Berlin Untergrund, eine Hälfte des Duos DAS DAS, Elektro trifft auf NDW, schräg, treibend, Nenas um Welten besserer (böser?!) Twin


08 Swans - The Beggar

Episch, Folk Doom, das Vermächtnis des M. Gira, Katharsis, subtiler Nervenkitzel....bin halt Fan! 


09 Surgeon - Crash Recoil

Post Techno mit Referenzen an Coil, The Cure und anderen Düster-Wichten, Kopfhörer/Album/Club-äh-Album 


10 The Serfs - Half Eaten By Dogs

Batterie Punk, Post im Sound, Suicide & Screamers im Geiste, verdrahtet und verdammt cool 


11 Morlockk Dilemma - Am Grund

Leipziger HipHop Herzbube, Gossen Rap der Herzen, VHS und Eckkneipe, Wer ist der beste Rapper? Er ist der besteste Rapperste!


12 Skemer - Toasts & Sentiments

Belgien Darkwave/EBM, mit mehr Kerker-Attitüde, aber in sexy Abendgarderobe mit zerrissenen halterlosen Strümpfen


13 Pose Dia - Simulate Yourself

Singer/Songwriter Techno, Abstrakt und um die Ecke gedacht, Tetris-Elektronik und Lego-Ambient


14 Julie Byrne - The Greater Wings

Singer/Songwriter ohne Techno, dafür mit Gitarre, die schönste Auszeit-Platte des Jahres, Lavendel-Pop



Und hier noch weitere sehr gute Platten:

Choke Chain - Mortality
Soft Vein - Pressed In Glass
Harsh Symmetry - Imitation
Queens Of The Stone Age - In Times New Roman
Packed Rich - Warp Fields
Blind Delon - La Métamorphose
Da-Sein - Sore
Mode In Gliany - Amer Armor
SDH - Fake Is Real
Eusebeia - X
De Ambassade - The Fool
Vril - Animist
Sleaford Mods - UK Grim
Kelela - Raven
Pascow - Sieben
Retrogott & Hulk Hodn - Vom strengen Geruch des lockeren Lebens 
Spike Hellis - s/t
Reverend Kristin Hayter - Saved!

Reissues und Compilations:

Recoil - Liquid
Recoil - Unsound Methods
Shed - Towards East
Speedy J  - Ginger 
F.U.S.E. - Dimension Intrusion
File Not Found - Fiction, Not Reality
Peeping Tom - s/t
Ed Rush & Optical - Wormhole
Code Industry - Structure
De La Soul - Stakes Is High
De La Soul - Buhloone Mind State
Monolake - Hongkong
Curses! - Next Wave Acid Punx Deux: Chapter 1-3
Various Artists - Komakino Still Life
Various Artists - Afterglow
Various Artists - Gonzo Goa '87 - '94
Various Artists - Klar! 80 - Ein Kassetten-Label aus Düsseldorf


Montag, 2. Januar 2023

Release The Beats oder ... Meine Alben des Jahres 2022

Nachdem ich letztes Jahr nicht wirklich die Muse hatte, ausführlicher über meine Alben des Jahres zu schreiben, will ich das für dieses Jahr erneut etwas umfangreicher angehen. Und sei es mit den allseits beliebten Schlagwörter-Reihen, die ich so sehr liebe. 

Was ich dieses Jahr (wieder)entdeckt habe ist meine entfachte Begeisterung für alle Arten der elektronischen Musik, ich rede von Techno, Electro, Acid House, Drum 'N Bass, Breakbeats, Triphop etc. Vieles davon ist in meiner musikalischen DNA sowieso tief verankert, aber gerade der Überbegriff Techno in all seinen vielseitigen Variationen hat mich nachhaltig beeindruckt. Da gibt es einfach unfassbar viel gutes Zeug, welches dank meiner Sozialisation mit EBM/PostPunk/Industrial/Minimal Wave/Electro auf fruchtbaren Boden gestossen ist. Das passt alles ganz wunderbar zusammen....

Ein eindeutiges Album des Jahres gibt es dieses Jahr nicht wirklich, vielmehr muss ich fünf Alben nennen, die sich um Platz eins streiten, wobei erstgenanntes wohl dem am nächsten kommt. 

Here we go again......


Madrugada - Chimes At Midnight

Comeback-Album der Norweger um Sängergott Sivert Hoyem. Das Konzert im März war eines der schönsten und intensivsten Konzerte, die ich je besucht habe. Was für eine Atmosphäre, welch unfassbare Stimme und vorallem auch die Erkenntnis, wieviele Hits die Band im Gepäck hat. Unglaublich! Allein das nachfolgende Video sagt alles aus...


Stabbing Westward - Chasing Ghosts 

Comeback-Album Teil II. Die Industrial/Rock Band Stabbing Westward war jahrelang von der Bildfläche verschwunden, kam 2022 mit einem Album um die Ecke, welches den Spirit der Mid-90er mühelos mit dem Zeitgeist vermischen konnte, und dabei Hits und Hooks am laufenden Band ablieferte. Ich hatte null Erwartungen, wurde komplett umgeblasen. Die alte Liebe, die ich in den 90ern für diese Art von Musik hatte, war wieder da. Ist wie Heimkommen, nur dass die alten Buddies etwas grauer geworden sind. So wie man selbst eben.


High Vis - Blending 

Hardcore Punk im Geiste, Madchester/Britpop im Sound. So könnte man das zweite Album der Engländer High Vis zusammenfassen. Hier wird Britannia mit dreckigen Docs und sauberen Fred Perry Polos in den Hintern getreten, hier werden Brexit Missstände sowie der Daily Struggle besungen, mit einer Stimme, die britischer kaum sein könnte. Die Styler unter den Punks.


Danger Mouse & Black Thought - Cheat Codes 

Für viele das HipHop-Album des Jahres. Auch für mich, denn so retrofuturistisch die Produktion von Danger Mouse auch ist, durch Black Thought of The Roots-Fame wird das Ganze in die Gegenwart katapultiert, in denen die anklagenden Texte aktueller nicht sein können. Die Features umfassen like-minded Künstler wie Run The Jewels, Raekwon oder Götter-MC MF DOOM (R.I.P.). Die Beats knarzen, das Vinyl knackt und rauscht, pure Wärme haut einem die Reime um die Ohren, bis sie schwarz bluten.


DIAF - Gloria 

Was wurden schon alles für Vergleiche bemüht, bayerischer Falco wohl der bekannteste. Für mich ein absolutes Original, denn sowas macht keiner. Und das muss man heutzutage erstmal schaffen. Das ist PostPunk/Goth/Wave mit unverkennbarer Stimme und in Dialekt. Und die Hitdichte ist noch höher als auf dem schon sehr guten Erstling. The Sisters Of Mercy meets Falco, von mir aus. Hört euch nur mal "Bluadhund" an....Wahnsinn in Brezntüten.


.... hier geht es ohne Reihenfolge weiter ... 


Buzz Kull - Fascination

EBM 3.0, One Man Show, Strobogewitter from Down Under, Shrooms-Electro, Think Big Beats


OFF! - Free LSD 

Jazz Hardcore, Keith Morris, Psych, Aliens, Saxofon Punk, LSD Rastas


Viagra Boys - Cave World 

Inked PostPunk, Assi Rock, Schweden Cowboys, Amphetamine Blues, Sicko Rave


Isolationsgemeinschaft - Der Tanz geht weiter! 

Minimal EBM, Neue Kaputte Welle, DAF-Enkel, Maschinentanz, Beton Pop


Plaid - Feorm Falorx 

WARP Rec., Post Clicks and Cuts, Komputer Kosmos, durchgeglühte Drähte, warmes Metall


Terence Fixmer - Shifting Signals 

MUTE Rec., Post Techno/EBM, Franzosen Synth, Geräusche und Räusche, am Lötdraht lecken


Beach Rats - Rat Beat 

Allstar-Old-Men-Punkrock, Ü50-Skateboarder, ausgewaschene Shirts, Knochenbrüche, Ari Katz, Blasentee


Harsh Symmetry - Display Model 

Haarspray-PostPunk/Wave, elegisch, schwelgerisch, Nebelmaschine und dreckige Fingernägel


Torn - Borderline 

Drum 'n Bass/Breakbeats aus der Vorhölle, aber der schönen, lichtdurchfluteten, mit Tapete und Schwefelcocktail


Laura Krieg - Vie Magique

Synth Punk mit vergammeltem Baguette, mit einem Lächeln direkt in die Fresse, French Riot Grrrl


Tocotronic - Nie wieder Krieg 

Die elder Statesmen des Diskurspop, mit Doppeldeutigkeiten, Sprachwitz und wichtiger Message


Pole - Tempus 

Clicks 'n Auszeit, mein Kopfhörer Album, reduziertes Knistern und Klackern, Post Electronic/Classic, Waldspaziergang



Honorable Mentions:

Phase Fatale - Burning The Rural District

King Dude - Death

Spice - Viv

TGTB - Stockholm Soul

Yeah Yeah Yeahs - Cool It Down

Mako - Death Of A Romantic

Filmmaker - Fictional Portrayals

Sühne Mensch - Schmerzportrait

Minuit Machine - 24

E.L.I. - Violence Is Bliss

Venom Vampires - Luxury In Deceit

Rune Bagge - Grab A Star

Perel - Jesus Was An Alien



Mittwoch, 9. Dezember 2020

Pandemic Blues: Meine Alben des Jahres 2020

2020 ... was für ein Jahr, unfassbar! Ich erspare mir jeglichen weiteren Kommentar und komme gleich zur Ablenkung und Droge des Jahres (des Lebens!), nämlich der Musik. 

Hier also meine Jahresbesten-Liste, mit gelegentlichen Links.
Und wie immer: die 1 steht, der Rest ohne Reihenfolge + Honorable Mentions und Reissues/EPs-Zeug.
Los gehts:

1) Nothing- The Great Dismal

 
Crippled Black Phoenix - Ellengaest




Rome - The Lone Furrow














Riki - s/t




SPICE - s/t




Psychotic Waltz - The God-Shaped Void











Haus Arafna - Asche




Einstürzende Neubauten - Alles In Allem



DIAF - Weida




Napalm Death - Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism

















King Dude - Full Virgo Moon




My Dying Bride - The Ghost Of Orion


















Paradise Lost - Obsidian




AUS - s/t




Ulver - Flowers Of Evil



Soft Kill - Dead Kids, R.I.P. City




Urfaust - Teufelsgeist




Te/DIS - Transparent Subsistence




Marilyn Manson - We Are Chaos




Fates Warning - Long Day Good Night




Bambara - Stray




Linea Aspera - II




Bob Mould - Blue Hearts




Skeletal Remains - The Entombment Of Chaos

















Nekrovault - Totenzug: Festering Peregrination




Honorable Mentions:

Sightless Pit - Grave Of A Dog
Myrkur - Folkesange
Hällas - Conundrum
Triptykon - Requiem (Live At Roadburn 2019)
Ssleeping Desiress - Exile House
Run The Jewels - RTJ4
En Minor - When The Cold Truth Has Worn Its Miserable Welcome Out
Abu Nein - Secular Psalms
Anna Von Hausswolff - All Thoughts Fly
IDLES - Ultra Mono
Lebanon Hanover - Sci-Fi Sky
Selofan - Partners In Hell


EPs/Reissues:

SDH - Against Strong Thinking EP
Smoulder - Dream Quest Ends EP
Mode In Gliany - Kelc'h Lizher EP
Maria Zerfall - Anthology 1983-1993 Vinyl Boxset
Absolute Body Control
- Tapes 1981-89 Vinyl Boxset
Coil - Musick To Play In The Dark LP Reissue
Gewalt - Snooze/Puppe 7''
Trouble - Manic Frustration LP Reissue
Fear Of God - Within The Veil LP Reissue
Minuit Machine - Don't Run From The Fire EP
Carcass - Despicable EP
Killing Joke - Pandemonium LP Reissue
Rowland S. Howard - Teenage Snuff Film LP Reissue
My Dying Bride - Macabre Cabaret EP
Various Artists - The Crow LP Reissue
Reverend Bizarre - div. LP Reissues

Dienstag, 10. Dezember 2019

Meine Alben des Jahres 2019

Das Jahr 2019 neigt sich in schnellen Schritten dem Ende zu und es ist mal wieder Zeit für meine persönlichen Jahrescharts. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass von Jahr zu Jahr immer mehr tolle Platten veröffentlicht werden, man kommt ja kaum noch hinterher ("First-World-Problems, ich weiß").
Was ich bei meiner Liste bemerkt habe ist die zunehmende Übersättigung an neuen Black Metal-Scheiben, die mich wirklich fesseln. Da sieht es dieses Mal eher karg aus.
Aber gut, dafür gibt es haufenweise interessante Sachen im Schnittbereich Wave/Industrial/PostPunk, Doom/Death & Singer/Songwriter. 
Und los geht's, dieses Mal in kürzerer Form als letztes Jahr, ein paar Schlagworte pro Platte müssen ausreichen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Und wie immer, die Nummer 1 steht, der Rest ohne Reihenfolge:


1) Lingua Ignota - Caligula



Okay, hier mache ich eine Ausnahme. Kristin Hayter mit ihrem Monumentalwerk aus Industrial/Neo-Classical/Doom/Noise-Whatever. Hat mich völlig unvorbereitet aus den Socken gehauen, was für eine unfassbar intensive Atmosphäre! Düsterer und härter als alle Metal-VÖs des Jahres zusammen, dabei gleichzeitig fragil und voller schöner Momente. Was muss man durchlebt haben, um so einen Brocken zu fabrizieren....lässt einen sprachlos zurück. 
Wenn neue Musik noch so berühren kann, muss man vom Album des Jahres sprechen....All I Know Is Violence!


Pop. 1280 - Way Station



Cyberpunk, mehr Synths, Industrial 3.0, Neuromancer/Blade Runner, Asthma-Stimme....Boom Operator!


Minuit Machine - Infrarouge

 
Coldwave, Französinnen, kaltes Buffet, Trauma Rouge, Serotoninausfall....Empty Shell!


Brutus - Nest

 
Belgien, Postrock/Core/Metal, "War" = Song des Jahres, singende Drummerin, Leffe Bier....Unleash Your Warmth!


Swans - leaving meaning.



Michael Gira, Reinkarnation, Folk Doom, Lullaby, Swans Kosmos, Meteoritenhagel....Sunfucker!


Chelsea Wolfe - Birth Of Violence



Southern Gothic, Staub und Hitze, Schlangengift-Queen, Acoustic Trip in die Vorhölle....I'm Deranged For Rock 'n' Roll!


Fvneral Fvkk - Carnal Confessions


Dooooom Album des Jahres, doofer Bandname, Melodien für Millionen, Sakrileg, Beichte, Fvck Zölibat....When God Is Not Watching!


Drab Majesty - Modern Mirror


Synthwave/Dreampop, Ufologie, Heino-Zwillinge From Outer Space, Melodienschicht hoch zehn, Lollipops....Dolls In The Dark!


Pascow - Jade


Treibjagd, Punkrock, intelligente Zeitkritik, verstimmtes Klavier, Wunderkind....Do They Owe Us A Living!


HIDE - Hell Is Here


Rostige Nägel, Kettenhemd, Industrial/Noise, Punk im Geiste, Katharsis & Kettensäge.... Everyone's Dead!


Blood Incantation - Hidden History Of The Human Race


Alien Vs. Sci-Fi-Death Metal, NASA, LSD, tonnenweise Schachtelriffs, Fox Mulder auf Speed....The Giza Power Plant!


Skemer - Benevolence


Belgien revisited, Coldwave/Synthpop, AMENRA-Umfeld, Darkroom, Neonlichter, Pillen To Go....Shout Or Cry!


Atlantean Kodex - The Course Of Empire



Bavarian Epic Metal, Chöre Chöre Chöre, Booklet/Verpackung des Jahres, Bayrisch Bathory....The Annihilation Of Schloß Neuschwanstein!


(Dolch) - Feuer



Triple-Trilogie-Treat, Ambient-Doom, (Dolch) Can Dance, Schwefelgeruch, Spekulatius....A Funeral Love Song!


Rue Oberkampf - Christophe-Philippe



Bavarian Epic Synthwave/EBM/Coldwave, Napoleon Bonaparte, dirty Tanzflur, Beats Beats Beats....Es zieht im Tunnel!


Tool - Fear Inoculum



Prog 3.0, 13 lange Jahre, dieses unfassbare Drumming, dieser unfassbare Bass, kristallklare Sounds aus der Twilight-Zone....TOOL!


Nick Cave & The Bad Seeds - Ghosteen



Elder Statesman, Transzendenz, Warren Ellis' Geige, das letzte Einhorn, Post-Narcotic Blues....King (P)Ink!


Da-Sein - Mirror Touch 


Galakthorrö, Post-Industrial, Angst-Pop Krank-Pop, das große Schaben und Leiern....Es rappelt analog!


Caronte - Wolves Of Thelema


Italian Dooooom, sonorer Crooner, Pasta Pagan Power, Ván Records....Queen Of The Sabbath!


Hante. - Fierce



Die eine Hälfte von Minuit Machine, Darkwave/Coldwave, Revenge Of The Fog-Machine....Tomorrow Is A New Day!


VR Sex - Human Traffic Jam



Der Eine von Drab Majesty, Apocalyptic Death Rock, schwarze Hüte, Codeine, Wax Trax-Gedächtnis-Cyberpunk....Maiden China!


Morast - Il Nostro Silenzio



Blackened Dooooom, Ván Records, kriechende Gitarren, klirrende Atmosphäre, Erkältungsblues....Noise Inside My Head! 




Honorable Mentions: 
The Horrorist - Separate Dimension
Boy Harsher - Careful
Candlemass - The Door To Doom
Sacred Reich - Awakening
Pharmakon - Devour
Tomb Mold - Planetary Clairvoyance
Image Of Life - Attended By Silence
Body Of Light - Time To Kill
Gatecreeper - Deserted
Full Of Hell - Weeping Choir
Veil Of Light - Inflict
Carnal Tomb - Abhorrent Veneration
Mortiferum - Disgorged From Psychotic Depths


EPs, 7''s, Reissues: 
Type O Negative - None More Negative Vinyl Boxset (Reissue des Jahres, endlich alle Type O Platten auf Vinyl! Jubel! Freu!)
Coil - Swanyard (unveröffentlichtes Material der Esoteric Elektronik/Post-Industrial-Götter!)
Coil - Stolen & Contaminated Songs (Reissue)
Stratis - New Face (Dark Entries Reissue)
Wolvennest - Vortex EP
Linea Aspera - Preservation Bias (Reissue)
Qual - Cyber Care EP
Physical Wash - Physical Death EP (der Sänger von High-Functioning Flesh mit neuem Ding)
Ultha - Belong EP (2 Songs, alles gesagt, Epic Black Metal trifft auf PostPunk/Goth)
Gewalt - Deutsch 7''
Megaton Sword - Niralet EP (Kauzmetal aus der Schweiz)
Boy Harsher - Country Girl Uncut EP (Reissue)
November Növelet - Magic (Galakthorrö Reissue, jetzt bitte noch das Debüt neu veröffentlichen, danke!)
Velodrome - Ha Benoapome 141 EP (Dark Entries Reissue, endlich! Alle Geräusche sind wie Träume)
Pink Turns Blue - If Two Worlds Kiss & Meta (Dais Records Reissues zweier Kultalben des deutschen PostPunk/Wave-Undergrounds)



Donnerstag, 16. Mai 2019

November Növelet + Da-Sein LPs im Anmarsch [GALAKTHORRÖ 2019]

Tja, ein Post im Jahre 2019 hat gefühlte Ewigkeiten gedauert (nein, nicht gefühlt), aber wenn was Neues von Galakthorrö angekündigt wird, dann zucken die Finger.
Das übliche analoge Heißmachen (Vorab-Flyer in der Post), Bestell-Mail schreiben und sich wahnsinnigst freuen kommt halt nie aus der Mode.

Da wäre u.a. das zweite Album der spanischen Band Da-Sein namens Mirror Touch, welches mit einem ersten Video des Songs Marazm auf sich aufmerksam macht:



Desweiteren erscheint mit Magic eine lang ersehnte Nachpressung des November Növelet Albums von 2007 auf Vinyl. Sozusagen die ruhige verstörte Schwester von Haus Arafna.
Hier ein Fanvideo zum Titeltrack:


Und wie immer: Liebevoll gestaltet, einzigartige Musik und strictly limited!!!


Mittwoch, 5. Dezember 2018

Die Alben des Jahres 2018

Ultha - The Inextricable Wandering



Ein Album auf Platz 1 zu setzen fällt mir dieses Jahr besonders schwer. Aber müsste ich mich entscheiden, dann wäre das dritte Album der Kölner Black Metal Band Ultha ganz vorne. Sie haben sich von Veröffentlichung zu Veröffentlichung gesteigert, was Vielschichtigkeit, Atmosphäre, Songwriting und Relevanz betrifft und vermengen ihren Black Metal so gekonnt mit Ausflügen in den PostPunk/Goth, dass ich einfach sprachlos bin. We Only Speak In Darkness!



Der Rest wie immer ohne Reihenfolge:


Buzz Kull - New Kind Of Cross 




Der Australier Marc Dwyer mit seinem Zweitwerk, welches eine knappe halbe Stunde feinsten Minimal Synth/Dark Wave/EBM bietet, der zielstrebig Richtung Hits am laufenden Band abbiegt und dabei einmal mehr einen traumatischen Blick gen Darkroom riskiert.
Buzz Buzz!


Dautha - Brethren Of The Black Soil 




Das diesjährige Epic Doom Meisterwerk kommt aus Schweden, besticht durch sonnendurchflutete Melodiebögen, der richtigen Portion Heaviness (sowohl soundtechnisch als auch inhaltlich) und hat mit The Children's Crusade eine Hymne vor dem Herrn am Start, bei der Candlemass die Kerzen ausgeblasen werden. Doooom!


Whispering Sons - Image




Die Belgier um Sängerin Fenne Kuppens mit einer organischen und doch kalten Version von PostPunk/Wave, vorgetragen mit einer tiefen Nico-Gedächtnis-Grabesstimme, raffinierten Arrangements (die Drums!!!) und einer Trostlosigkeit, die perfekt in unsere Zeiten passt. The Gallows Are Patient!


King Dude - Music To Make War To




Alle Jahre wieder kommt das King Dude Kind, oder so. TJ Cowgill entäuscht mich einfach nicht, und jedes Mal fährt er mit neuen Facetten im Sound auf. Dieses Mal verstärkt mit klassischem Gothpop, mit an David Lynch mahnenden Endzeit-Hollywood Schnulzen und dem allseits beliebten Mischmasch aus Americana, Neofolk und PostPunk. Twin Brother Of Jesus, Amen!


Primordial - Exile Amongst The Ruins




Ich konnte mit Primordial lange wenig anfangen, fand Alan Averill ziemlich unsympathisch und überhaupt. Aber dann kam der Song To Hell Or The Hangman, der mich völlig umgehauen hat, mit treibenden PostPunk-Gitarren, Killing Joke-Vibes und einem Album, das mich von vorne bis hinten mehr als gepackt hat. Das ist Dark Metal, Black Metal, PostPunk und darüber hinaus...Nail Their Tongues!


Adam Usi - In Plastique Bloom


Das zweite Album des aus dem Augsburger Umland kommenden Adam Usi ist ein absolutes Meisterwerk an melancholischem Coldwave, treibenden Minimal-Synth Beats und einer Stimme, die in den allerbesten Momenten in einen Schreigesang umschlägt, der einem die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Und Hut ab, sich live nur mit Maschinen bewaffnet auf die Bühne zu stellen und dabei den Gesang noch besser als auf Platte zu bringen. I Hear Distant Voices!


Wolvennest - VOID




Hypnotische Ritualmusick aus Brüssel, Belgien, von einem Künstlerkollektiv, das einlullende repetitive Drone-Gitarren, Black Metal Atmosphäre, allerlei berauschende Substanzen und Krautrock-Monotonie so gekonnt vereint, dass man mit Sängerin Sharon Shazzula willenlos in höhere Sphären eintaucht. La Petite Mort!


Current 93 - The Light Is Leaving Us All




Die Rückkehr des alten Kauzes Teil I. David Tibet besinnt sich auf die 90er, vermengt verstärkt Neofolk Elemente mit Märchenonkel-Erzählstimme anstatt 20-minütiger Drone-Klangexperimente und wagt sich erneut an das klassische Songformat, welches in zurecht zu einem DER Vertreter des sog. Apocalyptic-Folk gemacht hat. Welcome Back Noddy!


Death In June - Essence!




Die Rückkehr des alten Kauzes Teil II. Nach Current 93 lüftet auch Douglas P. seine Gruft und veröffentlicht ein neues Death In June Album, welches sich ebenfalls auf die seligen 90er beruft und nebenbei sein bestes Werk seit langem ist. Die gewohnten Neofolk-Gitarren treffen auf allerlei unterschwellige Sounds und fabrizieren so einen faszinierenden psychedelischen Unterton, den Douglas mit seiner sonoren Stimme aus den Tälern ans Licht führt. Heilige Tod!


One Tail, One Head - Worlds Open, Worlds Collide



 
Fauliger Black Metal aus Trondheim. Das erste und einzige Album (die Norweger haben sich nach der VÖ aufgelöst) besticht durch einen warmen, organischen Sound, der Raserei, Midtempo-Parts und kauzigen Gesang mit allerlei Moder und Dreck verbindet und somit etwas ziemlich Einzigartiges erschafft: klirrende Kälte verpackt in einer Fangopackung Moor, die einem das schwarze Herz erwärmt. The Northern Swamp Thing!


Anna Von Hausswolff - Dead Magic



 
Die Schwedin Anna Von Hausswolff verbindet auf ihrem dritten Album erneut ihr signifikantes Kirchenorgelspiel, ihre Wahnsinnsstimme plus eine nicht zu verleugnende Swans-Schlagseite zu einem stimmigen Monumentalwerk, welches in fünf Songs alle Berg- und Talfahrten auf einmal nimmt, und zwar ohne Gurt. Vanishing Point! 


Cultes Des Ghoules - Sinister, Or Treading The Darker Paths


 
Spooky modriger Black Metal und mehr aus Polen. So wie Cultes Des Ghoules klingt wirklich kaum einer, was bei dem abartigen Gebräu aus Old School Gitarren und Drums, dreckiger Produktion, irren Vocals und einem Gesamtkonzept straight out of dem kranken Gehirn des Gehörnten nicht verwundert. Smells like okkulten Rauchwaren und Tieropfern!


SDH - Semiotics Department Of Heteronyms


  
Minimal Dark Wave aus BarcelonaMit seinen unterkühlten Beats, der sündhaften weiblichen Stimme, dem Gespür für eingängige Melodien und einer Atmosphäre aus dem Kellerloch kann der Erstling dieses Duos mehr als begeistern. Tell Them About The Light!


Drangsal - Zores



Ich kann es mir beim besten Willen nicht erklären, aber irgendwie hab ich das Album echt oft gehört und mag die dekadente Art von Max Gruber alias Drangsal und seine Herangehensweise an 80s-Synthpop mit deutschen Texten. Das ist zum Teil alles sowas von drüber und gerade deswegen einer der wenigen spannenden deutschen Künstler, der den ganzen erbärmlichen Einheitsbrei mit einem Augenaufschlag weghaut, dass es kracht. Love Me Or Leave Me Alone!


Tribulation - Down Below



Die schwedischen Gothic/Death-Metaller Tribulation mit ihrem vierten Album. Die bewährte Formel des letzten Albums aus finsteren Riffs und Melodien, vampireskem Image und knackigerem Songwriting wird gekonnt fortgesetzt und in Auftreten und Artwork zu einem Gesamtkonzept verschmolzen, welches trotz der Theatralik absolut funktioniert. Bela Lugosi's NOT Dead!


QUAL - The Ultimate Climax




William Maybelline (Lebanon Hanover) mit seinem Düster-EBM/Dark Techno Projekt QUAL.
Tanzbar, verstörend, fette BeatsPerMinute, verzerrte Stimme, Nitzer Ebb-Minimalismus, Käfig, S/M, Kartoffelsalat...How Many Graves?


Selofan - Vitrioli


   
Griechischer Dark Wave/PostPunk/Minimal Wave, ähnlich melancholisch aufgestellt wie Lebanon Hanover, aber mit deutlich mehr Wumms und unbedingtem Willen zum Dancefloor. Sweat And Pain Is All You Earn!


Urfaust - The Constellatory Practice




Die Weirdos aus Holland sind zurück und werden von Mal zu Mal hypnotischer. Ob das mit bestimmten grünen Substanzen zusammenhängt, sei mal dahingestellt. Fest steht, dass Urfaust die wahren Meister im dünn besiedelten Feld zwischen Transcendental Black Metal, Doom, Kauzmetal und Ambient sind. (Himbeer-)Geist ist Teufel!


Lebanon Hanover - Let Them Be Alien


   
Das bereits fünfte Album des deutsch/englischen PostPunk/Wave-Duos Lebanon Hanover. Wie gewohnt mit düsterer nebliger Atmosphäre, weniger verträumt als das letzte Werk und gepaart mit den beiden dunklen Stimmen von Larissa Iceglass und William Maybelline. Und das alles auf dem Silbertablett serviert; mit einem Augenzwinkern und subtilem Humor, was der Szene mehr als gut tut. Gravity Sucks!


Herz Jühning - Samsara


   
Und zu guter Letzt das zweite Album des Industrial/Angst Pop-Projekts Herz Jühning, auf meinem Lieblingslabel Galakthorrö. Und wenn man das Label kennt, weiß man, was einen erwartet.....analoge Synthschleifen, kalte Beats, trostlose Stimme.....herrlich. Dieses Mal mit erhöhtem "Hit"-Faktor, falls man sowas in diesem Genre überhaupt verorten kann. Angst Pop...Krank Pop!



EPs, Reissues:

Lille Roger - Undead 1984–1987 [6-LP Boxset vom Vorläufer von Brighter Death Now und dem Gründer von Cold Meat Industry; Powerelectronics, Noise, Industrial, Angst Pop vom Feinsten, wie gewohnt mit kaputtem Humor galore]
Gewalt - div. 7''s [Patrick Wagner Superstar mit Big Black'scher Noise-Kaputtheit]
Swans - Soundtracks For The Blind [mein liebstes Swans-Album, endlich als 4-LP-Reissue]
Nine Inch Nails - Bad Witch [Trent Reznor wird irgendwie immer besser, tolle EP mit allerlei Überraschungen, u.a. eine Saxofon-Bowie-Verneigung]
Tanz Ohne Musik - Night [Galakthorrö Teil II, das rumänische Ein-Mann-Projekt passt wie Arsch auf Eimer zum Label]
Myrkur - Juniper [folkige neue 7'' von einer meiner absoluten Lieblingskünstlerinnen der letzten Jahre]



Honorable Mentions:

Kaelan Mikla - Nótt Eftir Nótt
Hooded Menace - Ossuarium Silhouettes Unhallowed
Die Nerven - Fake
Idles - Joy As An Act Of Resistance
John Maus - Addendum
At The Gates - To Drink From The Night Itself
Rendez-Vous - Superior State
Ash Code - Perspektive
Stockhaussen - XXI
Horror Vacui - New Wave Of Fear
Zeal & Ardor - Stranger Fruit
Slaegt - The Wheel
Passing - s/t
Evoken - Hypnagogia
Vouna - s/t